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VORDERKAMMERLINSE (Artisan-Linse)

Die irisgestützte, phake Vorderkammerlinse

Greifen die Möglichkeiten der Hornhautchirurgie nicht mehr, sind phake Linsen eine Alternative: Ist beispielsweise die Hornhaut zu dünn oder überschreiten die Dioptrienwerte einen bestimmen Wert, kann dieser intraokulare Eingriff dabei helfen, Fehlsichtigkeiten zu korrigieren. Dafür wird eine Linse vor die Regenbogenhaut in die Vorderkammer des Auges eingesetzt. Phake Linsen lassen sich sowohl direkt an der Iris fixieren oder werden mit ihren Haptiken am Rande der Vorderkammer eingesetzt.

  • Das Auge mit eingesetzter phaker Vorderkammerlinse

  • Alles über phake Linsen in aller Kürze

  • Erfolgsaussichten lassen sich gut vorhersagen

  • Auch hohe Dioptrienwerte lassen sich korrigieren

  • Kommt zum Einsatz, wenn laserchirurgische Methoden versagen

  • Die eigene Linse bleibt erhalten, somit besteht auch weiterhin die Fähigkeit zur Akkommodation, der Naheinstellung des Auges

  • Linse kann auch wieder entfernt werde (reversibel)

  • Nachkorrekturen sind weiterhin möglich.

Warum Artisanlinsen, Artiflexlinse?

Fehlsichtigkeiten von +8.00 bis zu -25.00 Dioptrien lassen sich mit der Artisan-Linse erfolgreich korrigieren. Es wird kein Gewebe am Auge entfernt, die Linse kann daher zu jeder Zeit ausgetauscht oder entnommen werden, auch noch nach Jahren. Es ist von aussen nicht sichtbar, dass eine künstliche Linse eingesetzt wurde. Treten keine Komplikationen auf, kann sie dauerhaft im Auge verbleiben.

Artisan- und Artiflex-Linse  -  Kosten, Behandlung und Risiken

Artisan und Artiflex sind spezielle Vorderkammerlinsen, genauer gesagt sogenannte Intraokularlinsen. Sie werden in die Vorderkammer der Augen eingesetzt und an der Frontseite der Iris befestigt. Informieren Sie sich jetzt über die Details einer Behandlung mit Artisan und Artiflex, über die Kosten und Möglichkeiten, Fehlsichtigkeiten zu korrigieren.

 

Aufbau und Unterschiede von Artisan und Artiflex

Die phaken Vorderkammerlinsen Artisan und Artiflex werden an der Vorderseite der Iris fixiert. Grundsätzlich unterscheiden sich die Linsen insbesondere in ihrer materiellen Beschaffenheit voneinander. Artisan ist eine starre Linse, Artiflex besteht aus weichem Material. In der Praxis bedeutet dies, dass Artisan als starre Linse einen fünf Millimeter grossen Zugang zum Auge benötigt, während Artiflex zusammengerollt in die Linse eingeführt werden kann und sich anschliessend entfaltet. Hier wird lediglich ein Zugang mit einer Breite von drei Millimetern benötigt.

Die Artisan-Linse besteht aus PMMA (Polymethylmethacrylat). Das Material ist hochgradig biokompatibel, hat also keinerlei negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Somit eignet es sich in besonderem Masse für den Eingriff in das menschliche Auge. Seine Verwendung in der Augenchirurgie ist bereits seit mehr als 50 Jahren erprobt, Eigenschaften und Beschaffenheit sind stabil und hinreichend erforscht. Eine Artisan-Linse wurde erstmals im Jahr 1986 für die Korrektur einer Kurzsichtigkeit eingesetzt. Im Jahr 1992 folgte die Behandlung einer Weitsichtigkeit und 1999 konnte eine Hornhautverkrümmung mit Artisan erfolgreich beseitigt werden. Die Artiflex-Linse ist seit 2005 auf dem Markt. Durch die flexible Silikonstruktur erlaubt sie eine Implantation mit sehr kleinen Schnitten. So lässt sich verhindern, dass die Operation eine Weitsichtigkeit (Astigmatismus) nach sich zieht. Zudem heilt die Wunde schneller aus. Silikon ist darüber hinaus ebenfalls biokompatibel und wird im Allgemeinen vom Körper sehr gut angenommen.

 

Eignung für Artisan und Artiflex

Sowohl Artisan als auch Artiflex lassen sich für zahlreiche Anwendungsfälle nutzen. Die Artisanlinsen bieten für beide Varianten der phaken Vorderkammerlinse verschiedene Dioptrienbereiche an, die im Rahmen der refraktiven Chirurgie eingesetzt werden können.

Torische Artiflex

Die torische Artiflex-Linse korrigiert eine Hornhautverkrümmung von -1.00 bis -5.00 Dioptrien sowie eine Kurzsichtigkeit von Minus eins bis -13.50 Dioptrien.

Torische Artisan

Hornhautverkrümmungen von Minus 1 bis Minus 7,5 Dioptrien sowie Kurz- beziehungsweise Weitsichtigkeit von Minus 23 bis Plus 14 Dioptrien lassen sich mit der torischen Artisan beheben.

Die Artiflex-Linse ist zudem auch geeignet, um eine Myopie ohne Ausgleich des Zylinders bei Dioptrienwerten von Minus 2 bis Minus 14,5 zu beheben. Die Artisan-Linse ist in der Lage, Werte von -1.00 bis -23.50 auszugleichen. Liegt eine Weitsichtigkeit ohne Hornhautverkrümmung vor, kommt die Artisan-Linse (Hyperopie) zum Einsatz: Sie kann Werte von +1.00 bis +12.00 korrigieren.

Die Behandlung mit den phaken Vorderkammerlinsen Artisan und Artiflex kann bei Menschen im Alter von 18 bis 45 Jahren vorgenommen haben, die über eine stabile Sehfähigkeit verfügen und deren allgemeiner Gesundheitszustand als gut beschrieben werden kann. In der Schwangerschaft und während der Stillzeit ist eine Operation jedoch ausgeschlossen, da die Hormonumstellung oftmals Einfluss auf die Sehfähigkeit hat. Auch das Alter spielt eine wesentliche Rolle: Bei jüngeren Patienten ist es wahrscheinlich, dass sich ihre Sehfähigkeit noch verändert. In diesem Fall kann eine weitere Operation notwendig werden. Bei älteren Personen besteht die Möglichkeit, dass sie am Grauen Star (Katarakt) erkranken. Auch dann ist eine Folgeoperation notwendig.

Setzt der Graue Star ein, entfernt man die körpereigene Linse und setzt eine Intraokularlinse (IOL) in den Kapselsack des Auges ein. Verschiedene Hersteller haben für diesen Einsatzzweck zahlreiche Linsen im Portfolio, darunter ein Premium-IOL Monofokal.

Behandlung mit Artisan und Artiflex

Zur Vorbereitung der Behandlung wird das Auge betäubt, die Lider werden abgeklebt und es wird eine Lidklemme eingesetzt. Anschliessend nimmt man drei Schnitte zwischen Horn- und Lederhaut im Auge vor: einen unterhalb der Iris mit einer Länge von fünf Millimetern sowie zwei weitere jeweils rechts und links der Iris mit einer Länge von jeweils zwei Millimeter. Die Artiflex-Linse benötigt dagegen lediglich einen Schnitt mit einer Breite von 3.2 Millimetern. Die Artisan-Linse wird durch den grösseren Zugang in die Vorderkammer des Auges geschleust, die seitlichen Zugänge sind für den Einsatz der Instrumente gedacht, um die Linse optimal am Auge zu fixieren.

Bei Artisan und Artiflex handelt es sich um sogenannte IOL-Linsen, irisfixierte Intraokularlinsen. Die Behandlungsmethode ist seit Einführung der Linsen am Markt erprobt: Die Linse wird mithilfe chirurgischer Instrumente an der Iris befestigt. Über einen mit einer minimalen Spalte versehenen Fixierungsring an den Linsen, lässt sich ein kleiner Teil der mittleren Peripherie der Regenbogenhaut aufnehmen und umklammern. Für die Erweiterung der Pupille spielt dieser Bereich der Iris keine Rolle, daher wirkt sich die Befestigung nicht auf die Fähigkeit der Pupille auf, sich bei Dunkelheit zu erweitern und bei Helligkeit zu verkleinern. Um zusätzlich das Kammerwasser im Auge besser zirkulieren zu lassen, wird ein Loch mit einer Grösse von rund drei Millimeter in den oberen Bereich der Iris geschnitten. So wird sichergestellt, dass die Nährstoffversorgung des vorderen Abschnitts des Auges und vor allem der Rückseite der Hornhaut, gesichert ist.

Da die Zugangsöffnung für die Artisan-Linse eine Grösse von 5 Millimetern hat, muss der Schnitt vernäht werden. Der dünne Faden muss nicht gezogen werden, er löst sich auf. Die kleineren seitlichen Zugänge wachsen aufgrund ihrer geringen Grösse von alleine zu.

Kosten von Artisan und Artiflex

Eine Operation an der Augenlinse benötigt, anders als eine Laser-Behandlung am Auge, zusätzliches Material. Das erhöht die Kosten für die Behandlung. Im Durchschnitt sollten Sie mit Ausgaben von rund CHF 2500 pro Auge rechnen. Gerne beraten wir Sie bei der Suche der für Sie besten Intraokularlinsen vor Ort in unsere Augenklinik in Zürich.

Vorteile und Nachteile der Linsen

Sowohl Artisan als auch Artiflex sind bioverträglich und können dauerhaft im Auge verbleiben - ein Austausch ist nicht notwendig. Das Auge nimmt die Linsen erfahrungsgemäss gut an, körperliche Reaktionen oder Abstossungserscheinungen sind im Prinzip ausgeschlossen. Die Linse kann nicht verrutschen oder herausfallen, da sie fest an der Iris fixiert wird. Fehlsichtigkeiten können mithilfe der phaken Vorderkammerlinsen schnell korrigiert werden: Rund 70 Prozent der Patienten berichten, dass sie bereits am Tag nach der Operation wieder gut sehen können. Ihre volle Sehkraft erlangen sie in der Regel nach sechs bis zehn Wochen. Diese Zeitspanne benötigt das Gehirn, um sich auf das "neue Sehen" einzustellen. Ein weiterer Vorteil der Linsen: Wenn sich die Sehkraft nach der Operation verändert oder ein Grauer Star auftritt, lassen sie sich ohne Komplikationen entfernen.

Die Naht kann in den ersten Tagen nach der Operation zu einem leichten Kratzen im Auge führen. Komplikationen an sich sind jedoch im Prinzip nicht zu erwarten, sofern die Voruntersuchungen penibel durchgeführt wurden. Patienten, die an Weitsichtigkeit leiden, neigen etwa zu einer kegelförmig gewölbten Iris. Wird dies im Vorfeld der Operation festgestellt, kann die Behandlung mit Artisan und Artiflex nicht erfolgen, da Verwachsungen an der Hornhaut eine unliebsame Folge sein kann. Infektionen am Auge beugen Antibiotika vor, bei Ablagerungen am Auge kommen Kortikosteroiden zum Einsatz.

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