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Brille vor einer Sehtafel mit Buchstabenreihen, die die Bedeutung von Augengesundheit und Sehschärfe symbolisiert.

Orthoptik (Sehschule): Sehhilfen für Kinder und Erwachsene

Die Orthoptik (Sehschule) spielt eine zentrale Rolle bei der Früherkennung und Behandlung von Schielerkrankungen, Sehschwächen und anderen funktionellen Sehstörungen – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Durch die enge Zusammenarbeit von Orthoptistinnen und Kinderaugenärzten erhalten Patientinnen und Patienten eine umfassende Diagnostik und individuell abgestimmte Therapie.
 

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie eine orthoptische Untersuchung abläuft, welche Symptome wichtig sind und welche Behandlungen helfen können.

Was ist die Sehschule – und für wen ist sie geeignet?

Die Sehschule – auch als Orthoptik bezeichnet – ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Augenheilkunde. Sie beschäftigt sich mit der Sehfunktion und dem Zusammenspiel beider Augen. Ziel ist es, Störungen wie Schielen, Doppelbilder, Augenmuskelfehlfunktionen oder visuelle Entwicklungsverzögerungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

In unserer Sehschule im Augenarztzentrum Zürich untersuchen wir Kinder und Erwachsene mit Sehstörungen oder Auffälligkeiten im Sehverhalten. Besonders bei Kindern, Jugendlichen und Frühgeborenen ist eine frühzeitige Abklärung entscheidend, um langfristige Beeinträchtigungen der Sehentwicklung zu vermeiden. Doch auch Erwachsene mit plötzlich auftretendem Schielen, Doppelbildern oder Augenmuskelstörungen profitieren von einer orthoptischen Untersuchung.

Kind bei einer Augenuntersuchung, mit dem Kinn auf der Spaltlampe, während ein Arzt die Genauigkeit der medizinischen Untersuchung gewährleistet.
Kind sitzt während einer Augenuntersuchung, bei der ein Erwachsener ein Tablet mit Symbolen zur Sehprüfung hält.

Kinderaugen und Sehentwicklung: Warum Früherkennung so wichtig ist

Die Entwicklung des Sehvermögens beginnt nach der Geburt und ist in der Regel erst im Alter von etwa neun Jahren abgeschlossen. In dieser sensiblen Phase kann jede unerkannte Sehstörung – etwa Schielen, Fehlsichtigkeit oder organische Auffälligkeiten – zu bleibenden Beeinträchtigungen führen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist daher entscheidend.

Unsere Sehschule bietet bereits für Babys ab 18 Monaten spezielle Früherkennungsuntersuchungen an. Diese ermöglichen die rechtzeitige Diagnose von Sehfehlern wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Astigmatismus, Amblyopie oder Strabismus. Auch Pupillenanomalien wie Anisokorie lassen sich zuverlässig erfassen.

Kinder mit Auffälligkeiten im Sehverhalten sollten möglichst früh durch eine erfahrene Orthoptistin und einen spezialisierten Kinderaugenarzt untersucht werden. Die Orthoptistin verfügt über spezifisches Fachwissen, um die Untersuchungen altersgerecht und entwicklungsorientiert durchzuführen.

Welche orthoptischen Störungen und Symptome sollten abgeklärt werden?

Umfassendes Augenpflege-Setup mit Probiergläsern und einem Augenmodell, neben einem Blutdruckmessgerät für integrierte Gesundheitsbewertungen.

In der Orthoptik behandeln wir eine Vielzahl funktioneller und organischer Sehprobleme – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Besonders im Kindesalter ist es entscheidend, Sehschwächen frühzeitig zu erkennen und zu therapieren, um eine altersgerechte Sehentwicklung zu ermöglichen. Doch welche Beschwerden zählen überhaupt zu orthoptischen Störungen – und worauf sollten Eltern oder Betroffene achten?

Die enge Zusammenarbeit zwischen Orthoptik, Sehschule und Kinderophthalmologie ermöglicht dabei eine umfassende Diagnostik und individuell abgestimmte Betreuung junger Patient:innen.


Typische Sehprobleme in der Orthoptik

Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die in unserer Sehschule behandelt werden, gehören:

  • Schielen (Strabismus): Konstantes oder zeitweises Abweichen eines Auges

  • Verstecktes Schielen (Heterophorie)

  • Lähmungsschielen (Parese oder Paralyse der Augenmuskeln)

  • Sehschwäche (Amblyopie)

  • Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Altersweitsichtigkeit und Astigmatismus

  • Anisometropie: Unterschiedliche Brechkraft beider Augen

  • Augenzittern (Nystagmus)

  • Doppelbilder, häufig mit Prismenverordnung

  • Störungen der Augenmuskelfunktion

  • Eingeschränkte Augenbeweglichkeit

  • Störungen des Binokularsehens (Zusammenarbeit beider Augen)

  • Farbsinnstörungen

  • Asthenopie: Augen- oder Kopfschmerzen, besonders bei visueller Belastung

  • Prismenbedingte Sehstörungen

 

Anzeichen für eine mögliche Sehstörung bei Kindern und Erwachsenen

 

Es gibt zahlreiche Symptome, die auf eine Sehbeeinträchtigung hinweisen können – manche davon sind offensichtlich, andere subtil. Achten Sie insbesondere auf folgende Auffälligkeiten:

- Kopfschiefhaltung
- Herabhängendes Lid (Ptosis) oder ungleich grosse Lidspalten
- Milchige, weisse oder unterschiedlich grosse Pupillen
- Ungewöhnlich grosse Augen
- Zusammenkneifen eines Auges, häufiges Blinzeln
- Lichtempfindlichkeit, häufiges Augenreiben, verklebte oder tränende Augen
- Leseunlust oder schnelle Ermüdung bei Tätigkeiten im Nahbereich, etwa beim Lesen oder an digitalen Geräten
- Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten (z. B. bei Legasthenie)
- Häufiges Stolpern, Anstossen – Hinweise auf grobmotorische Probleme
- Ungeschicklichkeit in der Feinmotorik
- Kind hält Bücher sehr nah ans Gesicht oder sitzt ungewöhnlich nah am Fernseher
- Verschwommensehen oder andere unklare Sehbeschwerden
- Allgemeine Erkrankungen mit Augenbeteiligung, wie z. B. Diabetes mellitus, Multiple Sklerose oder genetische Syndrome wie das Down-Syndrom

 

Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen auftreten, empfiehlt sich eine augenärztliche Abklärung in Kombination mit einer orthoptischen Untersuchung.

Wie unterstützt eine Orthoptistin Kinder und Erwachsene?

Patient steht vor einer Sehtafel und unterzieht sich einem Sehtest in einer klinischen Umgebung

Eine Orthoptistin ist spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von Sehproblemen wie Schielen, Sehschwächen oder Augenmuskelerkrankungen – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. In enger Zusammenarbeit mit dem Augenarzt oder Kinderaugenarzt führt sie umfassende Untersuchungen durch.

Zu den zentralen Aufgaben einer Orthoptistin gehören:

  • Prüfung der Sehstärke (visuelle Wahrnehmung)

  • Analyse der Augenmuskelfunktion und Augenbeweglichkeit

  • Beurteilung des beidäugigen Sehens und des Stereosehens

  • Diagnose und Behandlung von Amblyopie (Sehschwäche)

  • Erkennung und Therapie von Schielen (Strabismus), Heterophorie oder Augenmuskellähmungen

  • Behandlung von Symptomen wie Doppelbildern, Kopfschmerzen oder Verschwommensehen

  • Anpassung von Prismenkorrekturen zur Linderung von Augenmuskelstörungen

  • Diagnostik bei neurologisch bedingten Sehstörungen (z. B. nach Schlaganfällen, bei Tumoren oder Multipler Sklerose)

  • Aufklärung von Eltern, Kindern und erwachsenen Patienten über Diagnose, Therapieoptionen und Therapieverlauf

 

Auch Kinder mit einer überstandenen Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) profitieren von der orthoptischen Betreuung. Häufig treten Folgeprobleme wie Schielen, Amblyopie oder Nystagmus auf, die in der Sehschule frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden können.

Wie läuft eine Untersuchung in der Sehschule ab?

Junger Patient nimmt an einer Sehbewertung teil, bei der ein spezielles Gerät mit verschiedenen Symbolen auf weissem Hintergrund verwendet wird.

Eine Untersuchung in der Sehschule besteht aus mehreren Schritten und ist individuell auf das Alter und die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt – vom Kleinkind bis zum Erwachsenen.

Zuerst prüft die Orthoptistin:

  • die Sehschärfe mit altersgerechten Sehtests (ab ca. 2 Jahren möglich),

  • die Augenstellung zur Abklärung eines möglichen Schielens,

  • die Augenbeweglichkeit,

  • die Zusammenarbeit der Augen sowie

  • das Stereosehen (räumliches Sehen).

Um eine Fehlsichtigkeit zuverlässig auszuschliessen oder zu bestätigen, werden anschliessend Tropfen verabreicht, die die Pupillen erweitern und den sogenannten Ziliarmuskel vorübergehend lähmen. Nur so kann eine präzise Bestimmung einer eventuell notwendigen Brillenkorrektur erfolgen.

Im Anschluss führt der Augenarzt für Kinder oder Erwachsene eine umfassende Untersuchung des gesamten Auges bei erweiterter Pupille durch – insbesondere zur Abklärung organischer Ursachen wie Erkrankungen der Netzhaut oder Linse.

Ein besonders wichtiger Teil ist das abschliessende Gespräch: Der orthoptische und augenärztliche Befund wird verständlich erklärt – inklusive möglicher Therapieempfehlungen. So wissen Sie genau, welche nächsten Schritte folgen.

Für die Erstuntersuchung planen Sie bitte mindestens 1½ Stunden ein. Während der Einwirkzeit der Tropfen stehen im Wartebereich Bücher, Malsachen und Spielsachen bereit – damit sich auch unsere kleinen Patientinnen und Patienten wohlfühlen

Welche Behandlungen bietet die Orthoptik?

Ein Junge mit Augenklappe auf der Brille zur Behandlung von Strabismus zeigt im Zimmer den

In der Orthoptik kommen je nach Diagnose unterschiedliche Behandlungen zum Einsatz – individuell abgestimmt auf Alter, Sehproblem und Ursache. Ziel ist es, die Sehfunktion zu verbessern, Beschwerden zu lindern und eine langfristige Stabilität zu erreichen.

Typische Therapien in der Orthoptik sind:

  • Verordnung von Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen, z. B. zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten oder Schielen

  • Okklusionstherapie (Abdecken des gesunden Auges), um das schwächere Auge bei kindlicher Amblyopie zu fördern

  • Prismatische Brillengläser, um Doppelbilder (Diplopie) zu korrigieren, die z. B. durch Augenmuskellähmungen oder plötzliches Schielen entstehen

  • Therapie bei Gesichtsfeldausfällen (z. B. Hemianopsie) durch Prismen zur Erweiterung des Sichtfeldes

  • Vorbereitung und Nachsorge bei Schieloperationen

  • Anleitung zu Sehübungen, um die Zusammenarbeit beider Augen zu verbessern

 

Die Behandlung erfolgt stets in enger Zusammenarbeit mit dem Augenarzt oder Kinderaugenarzt und wird individuell auf den Befund abgestimmt.

In unserer Sehschule betreut Frau Julia Schaal mit langjähriger Erfahrung als Dipl. Orthoptistin HF. In Zusammenarbeit mit Dr. med. Lea Kochendörfer sowie Dr. med. Helmut Binder behandeln wir Kinder und Erwachsene in den Bereichen Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation. Auch bieten wir Vorsorgeuntersuchungen für Kinder an.

In unserer Augenarztpraxis untersuchen und behandeln wir Patientinnen und Patienten jeden Alters mit Sehprobleme wie Schielen, einer Sehstörung, welche auch angeboren, erworben oder als Folge einer anderen Erkrankung auftreten kann.

Bei plötzlich auftretendem Schielen muss immer sofort eine augenärztliche Abklärung gemacht werden. Schielen kann ein erstes Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein. Eine neuroophthalmologiche Abklärungen wird empfohlen.

Julia Schaal Orthoptistin Zürich.jpg

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Sehstörungen wie Schielen, Doppelbilder oder Sehschwächen können in jedem Alter auftreten – bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte orthoptische Behandlung spielen eine entscheidende Rolle für die gesunde Sehentwicklung und die Lebensqualität.

In unserer Sehschule am AUGENARZTZENTRUM Zürich bieten unsere erfahrenen Orthoptistinnen, Augenärztinnen und Augenärzte eine umfassende Betreuung auf höchstem medizinischem Niveau. Wir begleiten Sie oder Ihr Kind individuell – von der ersten Untersuchung bis zur gezielten Therapie.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin, um Klarheit zu schaffen und mögliche Sehprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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